LONDON, 20 HOURS
Es soll tatsächlich Leute geben, die noch nicht mitbekommen haben, dass easyJet jetzt auch ab Zürich nach London fliegt. Sogar nach Gatwick und nach Luton, täglich. Ich habe mich bis vor ein paar Wochen auch zu diesen Unwissenden gezählt. Dass easyJet-Passagiere neuerdings auch von zugewiesenen Sitzplätzen profitieren und ergo das Einsteigen so zivilisiert wie bei anderen Fluggesellschaften von statten geht, erfreut mich, als ehemaligen Vielflieger- und Business Class-Snob, ungemein. Daher gibt es jetzt Geschäftsreisen in Eigenregie und aus der eigenen Kasse bezahlt, nur noch Low Budget und ich finds genauso gut. Beide Daumen hoch für den Zürich-London Gatwick Flug für den Preis eines Butterbrots, oder zwei und das ist meine primäre Motivation für diesen Kurzbericht. Die gähnende Leere in meiner Rubrik TRAVEL BUG ist nämlich einzig meiner Faulheit zu verdanken, wenn es darum geht, Bilder aus naher oder ferner Vergangenheit hochzuladen. Nun, die Bilder hier sind noch ganz warm und darum schiesse ich los, ehe ich es mir wieder anders überlege.
Flug ZRH-LGW. Schnellste Verbindung zur Stadt mit dem Gatwick-Express, in 40 Minuten an der Victoria Station. Tickets Online auf www.gatwickexpress.com zu bestellen lohnt sich, da die Warteschange vor den Automaten lange ist, auch nachts. Beim Nachtflug kommt man gerade rechtzeitig an um sich direkt aufs Ohr zu hauen und man bekommt ja eine Stunde geschenkt. Hotel: The Langorf Hotel **** 20 Frognal, London, NW3 6AG (Exit Tube: West Hampstead) Zimmer ab £ 69.-. Sehr ruhig gelegen und very British.
Ich arbeitete tagsüber in Hampstead und fuhr mit der Tube, weil es noch immer der schnellste Weg ist um in der Stadt vorwärts zu kommen, zurück ins Getümmel an die Bond und Oxford Street. Ich hatte noch genau 2h 30 für die Stadt übrig und diese Zeit nutzt man als kultivierter Mensch natürlich für Kunst und Kultur. Not! Man, beziehungsweise ich, geht selbstverständlich shoppen.
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Mit der „Jubiläums-Linie“ zum Westminster wo es so aussieht, als befinde man sich in einer Matrix und oben angelangt: Strahlend blauer Himmel! 7 Grad. Eisiger Wind? Nicht die Spur.
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Ich hätte gerne inspirierende, ansprechende und künstlerisch hochwertige Bilder geschossen, but time was not on my side.
Mit einem Juice of the Day, einem Flue Doctor bewaffnet, stürze ich mich als Erstes in The Gap. Gap macht unverschnörkelte Basics und hat eine gute Linie für Sportswear. Ich habe alle meine Sport Bras von dort, weil sie nicht nach Sport BHs aussehen, sondern nach sportiver Unterwäsche.
Im FOREVER 21 angekommen merke ich, dass ich der Zielgruppe mittlerweile wohl doch etwas entwachsen bin, obwohl mich die Sandalen Saison für Saison in dieses Geschäft locken und mein gefühltes Alter bei 25 stehen geblieben ist. Ich kaufe meiner Nichte eine Jeans für £ 14.- und gönne meinen Augen ein Upgrade in die gehobene Klasse. Selfridges ist ein Muss und wurde zu Recht zum schönsten Kaufhaus der Welt gewählt. Im Dolly’s im Erdgeschoss mache ich eine Minipause und fröhne dem Afternoon Tea mit Scones & Co.
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Die Zeit rennt mir davon und noch so viele Geschäfte und Final Sales! House of Fraser muss ich links an mir liegenlassen und in Warehouse werfe ich einen kurzen Blick und schaue auf dem Weg zum Flughafen Online dafür etwas länger in den Webshop rein.
In diese Flughafen-Lektürenfalle tappe ich jedes Mal. Es führt kein Weg an einem Best- oder Restseller vorbei. Noch müder als vor der Reise lasse ich mich in meinen Sitz fallen und mein junger Sitznachbar lächelt mich an. Ich strahle zurück. Gibt es etwas Schöneres als zu Reisen? Mehr Geschäftsreisen Low Budget. Hallöchen Popöchen, ganz in easy Jet-Manier.
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Das klingt nach einer sehr erfreulichen Reise.
Als Wenigfliegerin wusste ich tatsächlich nichts von Easyjet und London. Ob ich es je brauchen werde? We’ll see.
Ich danke dir für den bunten Bericht – in London war ich eigentlich viel zu lange nicht mehr, wenn ich es mir so überlege … 🙂
Und ich hatte schon Angst, dass meine Kommentar-Funktion lahmgelegt worden ist 😉 Vielen Dank für dein Feedback, liebe Denise. London tut gut. Eigentlich jede Reise. Wirkt wie eine Frischzellenkur und ich habe auch ganz vergessen, wie höflich und nett die Briten sind.